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Beispiel eines Strukturgleichungsmodells (SEM)

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Abb.: Beispiel eines Strukturgleichungsmodells (SEM), das den Behandlungseffekt auf der FROGS-Skala mit den Ausgangsvariablen Geschlecht und Alter vergleicht, wobei die Notfallmedikation als Dosis zwischen den Visiten und des Endpunkts FROGS-Skala bei den Visiten V1, V4, V6 und V9 Foto: fj

Das ICH E9 (R1) Addendum beschreibt das Konzept der "estimands" in klinischen Studien. Ein Estimand selbst ist dabei eine systematische Beschreibung des Behandlungseffekts, der analysiert werden sollte, um die Fragestellung einer klinischen Studie zu beantworten, einschließlich der systematischen Definition möglicher interkurrenter Ereignisse (intercurrent events). Die Verwendung von Notfallmedikamenten (rescue medication) während einer klinischen Studie ist ein wichtiges Beispiel für ein interkurrentes Ereignis. Da es sich bei zusätzlichen Behandlungen um einen klinisch relevanten Endpunkt handelt, der das Ergebnis der Studie beeinflussen kann, muss dies bei der Interpretation der Studienergebnisse berücksichtigt werden.  

Ziel dieses Projekts ist es, die Schätzung von Behandlungseffekten in RCTs zu verbessern, die eine Notfallmedikation erlauben. Es wird ein systematisches Review von RCTs bei Schizophrenie durchgeführt, bei der Daten zu den verwendeten Methoden extrahiert und die Wirksamkeitsendpunkte einschließlich der Notfallmedikation analysiert werden. Dabei ist die Schizophrenie ein gutes Beispiel für eine heterogene Erkrankung, bei der Notfallmedikamente während klinischer Studien zugelassen werden könnten, um Studienabbrüche aufgrund von unzureichender Reaktion oder Nebenwirkungen zu verhindern. In einer Simulationsstudie werden verschiedene Analysestrategien angewandt, um den Behandlungseffekt mit statistischen Methoden zu analysieren, die in der systematischen Übersichtsarbeit gefunden wurden. Verschiedene Analysemethoden wie gemischte Modelle mit wiederholten Messungen und SEMs (Abbildung) werden miteinander verglichen.